Hallo und herzlich willkommen zurück am 4. Tag unserer YouSellWeSend Barcode-Woche. Wir freuen uns, dass Sie auch heute wieder mit dabei sind. Unser Thema an Tag 4? Nun, wir möchten Sie mitnehmen, auf eine kleine Reise durch die Zeit – genauer gesagt zum Beginn der Barcode-Entwicklung …
1949
Die Geschichte des Barcodes nahm seinen Anfang im Jahre 1949. In diesem Jahr besuchte Norman Joseph Woodland seine Großeltern im sonnigen Florida. Als er eines Tages am Strand vor den rauschenden Wellen des Ozeans saß, zeichnete er verschieden lange Linien in den Sand. Diese waren inspiriert von Morsezeichen, die er in seiner Zeit bei den Pfadfindern kennengelernt hatte. Morsecodes bestehen aus langen und kurzen Signalen. Ihr Zweck: das Kodieren von Zeichen (ah, wie später auch beim Barcode). Aus einem Zufall heraus verlängerte Woodland die Morsezeichen im Sand und schuf so den ersten Prototypen des Strichcodes. Trotz dieser historischen Tat, wäre es falsch zu sagen, dass Woodland der einzige Erfinder des Barcodes war. Denn auch der US-amerikanische Elektroingenieur Bernard Silver war an der Erfindung des Barcodes beteiligt. Dieser hörte ein Gespräch mit, in welchem der Leiter einer Lebensmittelkette den Wunsch äußerte, über ein automatisches System zur Inventur zu verfügen. So tat sich Silver bereits im Jahre 1948 mit Woodland zusammen und sie reichten ein Jahr später, nach Woodlands Prototypzeichnung am Strand, das Patent für den Barcode ein.
1952
Drei Jahre nachdem Woodland und Silver ihr Patent für den Barcode eingereicht hatten, wurde es im Oktober 1952 offiziell anerkannt. Wer nun aber denkt, dass sich die beiden mit der Erfindung des Barcodes eine goldene Nase verdient haben, der irrt. Im selben Jahr verkauften sie das Patent für 15.000 US-Dollar an das Unternehmen Philco.
1970er
In den 70er Jahren nahm die Idee des Barcodes und ihre Umsetzung deutlich an Fahrt auf. Zu dieser Zeit machte die bekannte amerikanische Supermarktkette Walmart Druck auf die Produzenten und der Strichcode setzte sich durch.
1973
Im April 1973 entscheiden sich führende Handels- und Industrieunternehmen in den USA dafür, dass sie den UPC (Universal Product Code) als Option zur eindeutigen Kennzeichnung von Produkten einführen wollten. Dieser Barcode bestand aus einem 12-stelligen Code und dem eigentlichen Strichcode – also, oben Strichcode und darunter Zahlenfolge. Auch heute wird der UPC vor allem in den USA noch verwendet. Allerdings ist er dort mittlerweile unter dem Namen GTIN-12 bekannt.
1974
Ein Jahr später war es dann soweit. In einer Filiale der amerikanischen Supermarktkette Marsh (ja, richtig gelesen, nicht Walmart) in Troy, Ohio wurde zum ersten Mal ein mit einem Strichcode markiertes Produkt von einer Scannerkasse gescannt. Es handelte sich dabei um eine Zehnerpackung Juicy Fruit Kaugummi vom Hersteller Wrigley.
1976 / 1977
Auf Grundlage des 12-stelligen UPC, den wir ja bereits kennengelernt haben, wurde 1976 ein 13-stelliger Code entworfen, der EAN (European Article Number). 1977 einigen sich 12 europäische Länder auf eine einheitliche europäische Artikelnummer (EAN). Der EAN wurde später unter dem Namen GTIN (Global Trade Identification Number) bekannt. Doch bleiben wir im Jahr 1977. Es ist nun auch endlich in Deutschland so weit, dass die erste Scannerkasse ihren Einzug in eine Filiale findet, genauer gesagt, in die Verbrauchermärkte des Einzelhandelsunternehmens Carl Doderer KG in Augsburg. Das erste deutsche Unternehmen, welches seine Produkte mit dem Scancode bedruckte, war übrigens der Wuppertaler Gewürzhändler Wichhartz.
1983 / 1989
Im Jahre 1983 wurde ein neuer 14-stelliger Barcode als offizieller GS1 Standard eingeführt. Ziel war es, den Einsatz des Strichcodes auch außerhalb vom Point of Sale, beispielsweise für die Identifikation von Überverpackungen, einzuführen. Im Jahre 1989 konnte dieser, nun weiterentwickelte Code, erstmalig bei logistischen Einheiten eingesetzt werden, beispielsweise bei der Identífikation von Paletten oder deren genauem Inhalt.
1980er / 1990er
Handelte es sich bislang bei allen entwickelten Barcodes um eindimensionale Strichcodes (1D-Codes), also einem Code, der nur auf einer Achse aufgetragen wurde, so änderte es sich ab den 80er Jahren mit der Einführung des ersten zweidimensionalen Codes (2D-Code). Bei diesem Code wurden Informationen in zwei Achsen oder Dimensionen aufgetragen. Dabei ist der Code vor allem für die Kodierung von Daten geeignet, die über die eigentliche Identifikation von Produkten hinausgehen.
Wir hoffen Ihnen hat unsere kleine Zeitreise gefallen. Uns war es auf jeden Fall ein Vergnügen, Sie informieren zu dürfen. Vergessen Sie nicht unsere YousellWeSend Sonderaktion während der Barcode-Woche. Wir würden uns freuen, wenn Sie auch morgen wieder mit dabei sind.